– Innere Sehnenarbeit –
In dieser, eher auf den physischen Körper ausgerichteten Praxis stehen die Muskel-Sehnen-Stränge unseres Körpers im Mittelpunkt. Wer hat nicht schon Wirbelsäulenbeschwerden erlitten und vom Arzt die Erklärung 'verkürzte Sehnen' erhalten. Sind die Sehnen zu kurz, werden die Gelenke verstärkt zusammen gepresst, die Gelenkschmiere verschleißt vorzeitig und die Beschwerden sind da. Da können Massagen und krampflösende Spritzen oft nur vorrübergehende Erleichterung verschaffen.
In allen spirituellen Schulen, egal in welchem Kulturkreis, wusste man, dass der physische Körper auf geistige Praktiken vorbereitet werden muss. Das Gefäß Körper muss zur Aufnahme erweckter Energien bereit sein. Die geöffneten Energietore können zwar geistige Potenziale freisetzen, der physische Körper muss aber zu deren Speicherung in der Lage sein, sonst verfliegt das gewonnene 'Bewusstsein' wieder, wie Kohlensäure aus der offenen Flasche.
Groß-Meister Mantak Chia zeigt in diesem Workshop ausgesuchte Elemente aus dem 'Eisenhemd Zyklus', welcher seine Wurzeln in den Kampfsporttraditionen hat. Als eines der Hauptziele aller Chi Kung Übungen (auch Qi Gong genannt), wird das 'Öffnen der Gelenke' genannt, um einen vitalen Chi-Fluss im Körper zu erreichen.
Eine alte taoistische Weisheit spricht vom Bogen und der Sehne welche, über den Bogen gespannt, dem Pfeil Kraft zum fliegen verleiht. Diese Weisheit wurde von den alten taoistischen Meistern immer auch auf den menschlichen Körper übertragen.
Die von Groß-Meister Mantak Chia entwickelte Sehnen-Übungsfolge, beschöftigt sich genau mit diesem Prinzip. Egal welchen Stil, oder welche Chi Kung (Qi Gong) Form man übt: Wer Kraft generieren möchte, bekommt sie aus dem Boden, über die Struktur der Beine, aus der Wirbelsäule, über Schultern und Arme in die Hände und Finger, wo sie sich schließlich manifestiert. Tendon Nei Kung ist eine fabelhafte, direkte Anleitung, Kraft aus der Erde in, bzw. durch den Körper in die verschiedenen Sehnen und am Ende in die Hände und Finger zu bringen. Zugreifen und Loslassen verändern sich !
(Wolfgang Heuhsen 2016)