Die 6 heilende Laute sind eine uralte taoistische Chi Kung-Übung. Sie sind auch heute noch von großer Bedeutung für unsere Gesunderhaltung und gehören zu den Basistechniken des Universal Tao. Zu jedem Organ fanden die taoistischen Meister einen Laut, der die gesunden Schwingung dieses Organs unterstützt. Während der Übung wird jeder dieser Laute durch einen bestimmten Bewegungsablauf begleitet, so dass die zum Organ zugehörigen Meridiane ebenfalls aktiviert werden.
Nach taoistischer Auffassung hat das Bewusstsein seinen Sitz nicht nur im Gehirn, sondern auch in den Organen. Dort wird das lebensspendende Chi gesammelt, verfeinert und gespeichert. Auch die Emotionen haben ihren Sitz in den Organen. Bedingt durch physischen und psychischen Stress (Umwelteinflüsse, schlechte Haltung, mangelnde Bewegung, Überanstrengung, Angst, Einsamkeit, Trauer) können im Körper Energieblockaden entstehen, die eine Überhitzung der Organe zur Folge haben. Das wiederum führt zur Vermehrung negativer, emotionaler Energien und damit zu weiterer Überhitzung. Andauernde Überhitzung führt in den Organen zu Schrumpfungen und Verhärtungen, so das sie erkranken können und ihre Funktionen nicht mehr erfüllen.
Die 6 Heilenden Laute tragen zur Abkühlung und Entgiftung der Organe bei und helfen uns, negative Emotionen, die unseren Energiefluss zu behindern beginnen, freizusetzen. Die überschüssige Hitze wird durch den Mund und das Verdauungssystem abgegeben bzw. gleichmäßig im Körper verteilt. Die Organe werden gereinigt und gestärkt, der gesamte Körper wir harmonisiert. Das tägliche Üben der heilenden Laute hilft die Beschwerden von Verdauungsstörungen, Schlafstörungen, Mundgeruch, Depression oder Stressanfälligkeit zu verringern.
Mit Hilfe der 6 Heilenden Laute werden negative Emotionen umgewandelt in positive Lebenskraft: Trauer in Mut, Angst in Sanftheit, Aggressivität in Großzügigkeit, Hass in Liebe, Grübelei in Offenheit. Da die Organe auch in Verbindung mit den Muskeln stehen, wird sich durch Auflösen der Spannungen in den Organen auch die Beweglichkeit verbessern.
(Rainer Semlin / 2004)